Die örtliche Bauverwaltung plante den Ausbau einer wichtigen Strassenverbindung. Ziel dieses Bauprojekt war es, den zunehmenden Verkehr besser zu bewältigen und gleichzeitig die Mobilität der Bürger zu verbessern. Nachdem die Pläne genehmigt waren, schrieb die Bauverwaltung das Projekt aus und erhielt Angebote von verschiedenen Baufirmen.
Ein namhaftes Bauunternehmen erhielt den Zuschlag für das Strassenbauprojekt. Doch schon bald traten Probleme auf: Neben den Schwierigkeiten mit den Subunternehmen gab es Einsprachen von Anwohnenden, die Bedenken bezüglich des Lärms, der Verkehrszunahme und der Auswirkungen auf ihre Umgebung hatten. Ausserdem erhoben Umweltschutzverbände Einwände bezüglich negativer Auswirkungen auf das nahegelegene Naturschutzgebiet sowie die Luftqualität.
Bauverwaltung mit Sinn für pragmatische Lösungen
Angesichts der wachsenden Probleme und der Sorge um den Zeitplan galt es, die Anliegen der Anwohnenden und Umweltschutzverbände zu berücksichtigen. Deshalb entschied sich die auftraggebende Bauverwaltung für eine Mediation zwischen allen beteiligten Parteien. Sie erkannte die Vorteile der Bau- und Umweltmediation. Besonders die Möglichkeit, schnell praktikable Lösungen zu finden, die die verschiedenen Interessen berücksichtigen und die Beziehung zwischen den Parteien verbessert führte zur Entscheidung pro Mediation.
Auf Bau- und Umweltthemen spezialisiertes Mediationsteam konnte helfen
Die Bauverwaltung engagierte ein Mediatoren-Team mit grosser Erfahrung im Bauwesen und im Umweltschutz. Vertreter des Bauunternehmens, den Subunternehmen, der Bauverwaltung, Anwohnenden und Umweltschutzverbänden nahmen an der Mediation teil. Die Mediator:innen schufen eine vertrauensvolle Atmosphäre, die es den Parteien ermöglichte, ihre Anliegen und Perspektiven frei zu äussern.
Dieses Beispiel zeigt eindrücklich, dass es mit Mediation möglich werden kann, Bauprojekte zu realisieren und gleichzeitig den Anliegen und Bedürfnissen der Anwohnenden sowie des Umweltschutzes Rechnung zu tragen. Und dies erst noch, ohne das Zeit- und Finanzbudget zu sprengen.
Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg
Während der Mediation kommunizierten die beteiligten Parteien ihre Bedenken und Prioritäten offen. Die Mediator:innen halfen dabei, gemeinsame Interessen zu identifizieren, wie z.B. die Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur unter Berücksichtigung von Umweltaspekten und Anliegen der Anwohnenden. Gemeinsam entwickelten sie einen überarbeiteten Plan. Wichtige Bestandteile der getroffenen Vereinbarungen waren klare Verantwortlichkeiten und Erwartungen. Auch wurden Massnahmen definiert, wie der Lärm reduzieret und Umweltauswirkungen minimiert werden sollten. Das Bauunternehmen verpflichtete sich, zusätzliche Massnahmen für den Umweltschutz zu ergreifen und die Anwohnenden aktiv in den Prozess einzubinden.
Durch die Bau- und Umweltmediation konnten die Einsprachen der Anwohnenden und Umweltschutzverbände gehört und berücksichtigt werden. Die Bauarbeiten für die neue Strassenverbindung liefen nun unter Berücksichtigung des Umweltschutzes und der Anliegen der Anwohnenden reibungsloser, die Qualität verbesserte sich, und die Kosten blieben im Rahmen.
Die Beziehung zwischen dem Bauunternehmen, den Subunternehmen, der Bauverwaltung, sowie den Anwohnenden und Umweltschutzverbänden wurde gestärkt. Die neue Strassenverbindung wurde erfolgreich innerhalb des Zeit- und Finanzbudgets fertiggestellt, was zu einer verbesserten Verkehrsinfrastruktur und Mobilität für die Bürger der Stadt führte, während gleichzeitig die Umweltauswirkungen minimiert werden konnten.